Flirten schweizer
Seite 1 —Ohne Schnurrbart Seite 2 —Flirten zählt nicht zu den Kernkompetenzen des Schweizers Es gibt vielleicht zwei ganz persönliche Ansichten über den Schweizer, denen sowohl die Humoristin als auch die Frau in mir zustimmen können.

Erstens: Das Flirten zählt nicht zu den Kernkompetenzen des Schweizers. Wenn er es versucht, kommt etwas heraus, das klingt wie: "Hoi, Luscht uf es Käfeli?
Nur scheint die ungleich viel stärkere feministische Bewegung in Frankreich einen gegenteiligen Effekt bei den Männern ausgelöst zu haben.

Nein, der Schweizer flirtet flirten schweizer gerne, weil er sich nicht gerne exponiert und weil er nicht gerne spielt. Flirten schweizer uralte Spiel um Eroberung und Zurückweisung, um Strategie, List und messerscharfe Ehrlichkeit, dessen Regeln und Grenzen ständig neu definiert werden müssen, ist dem Schweizer suspekt.
Sind Schweizer Frauen wirklich so schlimm?
Er mag es klar und übersichtlich. Es ist ja auch nicht so, dass man als Frau an jeder Ecke begattet werden will, ebenso wenig, wie man als prüde, frigide oder genmutiert abgestempelt werden möchte, nur weil man es nach einem lustigen Abend mit Freunden vorzieht, alleine aufzubrechen, und zwar möglichst ohne begleitende Grundsatzdebatten über den Sinn ehelicher Treue.

Ich würde mich jedenfalls nie getrauen, in einer Bar in Rom über die miserablen Liebhaberqualitäten der Einheimischen zu referieren. In Zürich geht das.

Und die Zürcher regen sich kaum auf. Oder höchstens ein bisschen.

Sich aufregen tut der diskrete Schweizer lieber anonym in Internetforen. Aber im direkten Gespräch nehmen es die meisten mit Selbstironie.

Als ich einem guten Schweizer Freund einmal als Geburtstagsgeschenk eine Kollektion an Klebeschnauzern überreichte, verstand er den Humor jedenfalls und freute sich darüber.